Migräne & Licht

Unter Migräne leiden in Deutschland ca. 15 Prozent der Menschen. Hauptsächlich sind Frauen im mittleren Lebensalter betroffen. Migräne äußert sich v.a. als pochende Kopfschmerzattacken mit einer Dauer von wenigen Stunden bis zu mehreren Tagen.
Sehr häufig wird ein Migräneanfall von visuellen Erscheinungen wie z.B. einer starken Blendungsempfindlichkeit begleitet. Außerdem verstärkt Licht die Kopfschmerzen noch zusätzlich, weshalb die betroffenen Personen zur Linderung häufig auch abgedunkelte Räume aufsuchen.
Verantwortlich für diese Überempfindlichkeit gegen helles Licht sind die sogenannten ipRGC-Zellen (intrinschisch photosensitive retinale Ganglienzellen) in der Netzhaut unserer Augen. Neben den Stäbchen und den Zapfen sind sie eine Art dritter Rezeptor, der aber nicht dem eigentlichen Sehen dient, sondern ausschließlich für die Helligkeitswahrnehmung bestimmt ist. Diese Zellen sind wichtig für den Tag- und Nachtrhythmus, passen die Pupillenweite an die Umgebungsleuchtdichte an und sind an der Ausschüttung von Melatonin beteiligt. Ihre höchste Empflindlichkeit liegt im Lichtspektrum bei ca. 480 nm, was blau-grünem Licht entspricht.

Können bestimmte Brillengläser bei Migräne helfen?

Ja, Brillengläser mit einem speziellen Filter, welcher hauptsächlich das Licht im blaugrünen Wellenlängenbereiches herausfiltert bzw. dämpft, wirken sich positiv auf die migränebedingte Lichtempfindlichkeit und damit auch auf die Kopfschmerzen aus. Je nachdem wie stark das Blendungsempfinden ist, gibt es sie in verschiedenen Abstufungen.

Brillengläser mit Spezialfilter zur Reduktion der migränebedingten Lichtempfindlichkeit.

Durch die Reduktion des nur ganz begrenzten Wellenlängenbereiches von 480 bis 520 nm durch die angenehmen roséfarbenen Filtergläser hat man außerdem den Vorteil, dass sich die Augen nicht so stark an die Dunkelheit anpassen, wie wenn man sich zur Linderung der Symptome in einen abgedunkelten Raum begibt oder eine normale Sonnenbrille verwendet. Beides würde nämlich das gesamte sichtbare Lichtspektrum reduzieren und die Augen wiederum empfindlicher für Helligkeit machen! Ist der Migräneanfall vorbei und man setzt die Spezial-Filter wieder ab, dann werden die Augen dementsprechend auch deutlich weniger geblendet.
Gerne informieren wir Sie bei uns vor Ort über die Möglichkeiten einer Versorgung bei migränebedingter Lichtempfindlichkeit.

Achtung: wichtiger Hinweis!

Optometrisches Screening ist eine sinnvolle Ergänzung zur augenärztlichen Vorsorge, jedoch kein Ersatz dafür!
Unauffällige Screeningergebnisse können einen krankhaften Befund nicht gänzlich ausschließen!
In der Optometrie werden keine Diagnosen gestellt, sondern es wird lediglich ein Verdacht geäußert, der immer erst durch einen Arzt bestätigt werden muss.
Bitte verweigern Sie daher auch niemals eine ärztliche Untersuchung mit dem Argument, dass diese bereits bei uns gemacht wurde! (z.B. Augeninnendruck- oder Gesichtsfeldmessung, OCT usw.)

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